Kontext

Petition gegen die Sparmassnahmen im Bildungsbereich: Stoppe die Verdoppelung der Studiengebühren! 

Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) lanciert eine Petition gegen die vom Bund geplanten Sparmassnahmen im Bildungsbereich. Diese Massnahmen gefährden nicht nur die Qualität der Schweizer Bildung, sondern untergraben auch die Chancengerechtigkeit und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. 

Geplante Sparmassnahmen im Überblick 

Massnahme 1.5.1: Stärkung der Nutzerfinanzierung im ETH-Bereich 

  • Beschreibung: Der Bund als Eigentümer des ETH-Bereichs trägt einen grossen Teil der Finanzierung. Die Expertengruppe empfiehlt, die Studiengebühren für inländische und ausländische Studierende zu erhöhen. Konkret bedeutet dies eine Verdoppelung der Studiengebühren für alle Studierenden im ETH-Bereich. 
  • Finanzielle Auswirkungen: Die Massnahme würde zu zusätzlichen Einnahmen von geschätzt 78 Mio. CHF führen. Davon würdest du als inländischer Studierender etwa 19 Mio. CHF und ausländische Studierende etwa 59 Mio. CHF beitragen. 
  • Entlastung für den Bund: Die Bundesfinanzen würden um ca. 78 Mio. CHF entlastet. 

Massnahme 1.5.2: Stärkung der Nutzerfinanzierung der kantonalen Hochschulen 

  • Beschreibung: Die Studiengebühren an den kantonalen Universitäten und Fachhochschulen sollen erhöht werden. Für dich als inländischen Studierenden bedeutet dies eine Verdoppelung, für ausländische Studierende eine Vervierfachung der Gebühren. Gleichzeitig sollen die Grundbeiträge des Bundes an die Hochschulen reduziert werden. 
  • Finanzielle Auswirkungen: 
    • Universitäten: 
      • Aktuelle Einnahmen: 179 Mio. CHF bei einem ausländischen Studierendenanteil von 33,7%. 
      • Zusätzliche Einnahmen durch Gebührenerhöhung: 300 Mio. CHF (119 Mio. CHF von inländischen Studierenden, 181 Mio. CHF von ausländischen Studierenden). 
      • Reduktion der Bundesbeiträge: 20% der potenziellen Mehreinnahmen, also 60 Mio. CHF. 
      • Aktuelle Einnahmen: 141 Mio. CHF bei einem ausländischen Studierendenanteil von 20,7%. 
    • Fachhochschulen: 
      • Zusätzliche Einnahmen durch Gebührenerhöhung: 200 Mio. CHF (112 Mio. CHF von inländischen Studierenden, 88 Mio. CHF von ausländischen Studierenden). 
      • Reduktion der Bundesbeiträge: 30% der potenziellen Mehreinnahmen, also 60 Mio. CHF. 

Massnahme 1.5.3: Stärkung der Nutzerfinanzierung im Bereich internationale Mobilität Bildung 

  • Beschreibung: Die finanzielle Unterstützung für Studierenden-, Schüler- und Lehrlingsaustauschprogramme soll um 10% gekürzt werden. Es wird zudem geprüft, ob die Pauschalen für ausländische Studierende stärker gekürzt werden können. 
  • Entlastung für den Bund: Die Massnahme zielt darauf ab, die Nutzerfinanzierung zu stärken, ohne direkte Auswirkungen auf die Kantone zu haben. 

Massnahme 2.9: Verzicht auf projektgebundene Beiträge an kantonale Hochschulen 

  • Beschreibung: Der Bund soll auf projektgebundene Beiträge an kantonale Hochschulen verzichten. Bisher fliessen diese Fördergelder in spezifische Projekte an den Hochschulen, die nun eingestellt werden sollen, um Bundesmittel einzusparen. 
  • Entlastung für den Bund: Ab 2026 würde diese Massnahme zu jährlichen Einsparungen von etwa 78 Mio. CHF führen. 

Warum du handeln musst 

Bildung ist unsere wertvollste Ressource 

In einem Land ohne nennenswerte natürliche Ressourcen ist Bildung unser wichtigstes Gut. Sie bildet die Grundlage für Innovation, technologischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum. Jede Kürzung im Bildungsbereich ist eine Kürzung an deiner Zukunft und der unseres Landes. 

Kurzfristige Einsparungen führen zu langfristigen Schäden 

Die geplanten Sparmassnahmen mögen kurzfristig finanzielle Entlastungen bringen, doch sie gefährden langfristig die Qualität der Bildung und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Investitionen in Bildung zahlen sich mehrfach aus: Studien zeigen, dass jeder in die Bildung investierte Franken bis zu fünfmal zurückkommt. 

Verschärfung des Fachkräftemangels 

Die Schweiz kämpft bereits mit einem erheblichen Fachkräftemangel, der im Jahr 2023 um 24% angestiegen ist. Höhere Studiengebühren schrecken talentierte Studierende wie dich ab und verschärfen dieses Problem weiter. Besonders betroffen sind Studierende aus sozial schwächeren Familien, die sich ein Studium nicht mehr leisten können. 

Untergrabung der Chancengleichheit 

Bildung darf kein Luxusgut sein. Eine Erhöhung der Studiengebühren selektiert nach finanziellem Hintergrund statt nach Talent und Motivation. Dies führt zu einer gesellschaftlichen Spaltung und einer akademischen Elite, die kaum Zugang für Personen aus unteren und mittleren Schichten bietet. 

Schwächung des Innovationsstandorts Schweiz 

Internationale und innovative Unternehmen sind auf hochqualifizierte Absolvent:innen angewiesen. Eine Verringerung der Studierendenzahlen und eine mögliche Abwanderung von Talenten gefährden die Position der Schweiz als führender Innovationsstandort. 

Gefahr eines angloamerikanischen Bildungssystems 

Die Erhöhung der Studiengebühren ist ein Schritt Richtung angloamerikanisches Bildungssystem, in dem hohe Gebühren und Verschuldung der Studierenden an der Tagesordnung sind. Dies führt zu sozialer Ungleichheit und belastet die Absolvent:innen mit hohen Schulden. 

Negative Auswirkungen auf internationale Mobilität 

Die Kürzung der Mittel für internationale Austauschprogramme beeinträchtigt die internationale Vernetzung und den kulturellen Austausch. Dies ist in einer globalisierten Welt ein Rückschritt und mindert die Attraktivität der Schweizer Hochschulen. 

Finanzielle Mehrbelastung der Kantone 

Die Reduktion der Bundesbeiträge bedeutet, dass die Kantone die finanziellen Lücken schliessen müssen. Dies könnte zu weiteren Sparmassnahmen oder Gebührenerhöhungen auf kantonaler Ebene führen, was die Problematik verstärkt. 

Forderungen 

An National- und Ständerat: 

Verzichte auf die Sparmassnahmen im Bildungsbereich, um die Qualität und die Chancengerechtigkeit im Schweizer Bildungssystem nicht zu gefährden. 

Wie du helfen kannst 

  • Unterzeichne die Petition: Setze ein Zeichen gegen die Sparmassnahmen. 
  • Teile die Petition: Mache in deinem Netzwerk auf die Problematik aufmerksam. 
  • Kontaktiere deine Vertreter:innen: Schreibe an deine nationalen und kantonalen Parlamentarier:innen und teile ihnen deine Bedenken mit. 

Zeitplan 

  • Ende September 2024: Präsentation der Eckwerte des Sparprogramms. 
  • Ende Januar 2025: Präsentation der Vorlage und Start der Vernehmlassung. 
  • Ende März 2025: Ende der Vernehmlassung. 
  • Juni 2025: Parlamentarische Beratung. 
  • 24. Juni 2025 – 02. Oktober 2025: Referendumsfrist. 
  • 08. März 2026: Referendumsabstimmung. 

Gemeinsam für eine starke Bildung 

Die geplanten Sparmassnahmen gefährden deine Zukunft und die der Schweiz. Lass uns gemeinsam dafür eintreten, dass Bildung weiterhin allen zugänglich bleibt und die Schweiz ein Land der Innovation und Chancengleichheit bleibt. 

Unterzeichne jetzt und setze ein Zeichen für die Bildung!